Presse SPD-Fraktion in der Regionalversammlung

RVS-Ausschüsse geben grünes Licht für Logistikzentrum

Breite Mehrheit für Ansiedlung von REWE in Wölfersheim / Fachlich ausgereifte Vorlage

Frankfurt Die Regionalversammlung Südhessen (RVS) hat sich in ihrer aktuellen Sitzungsrunde intensiv mit dem in Wölfersheim geplanten Logistikzentrum für das Unternehmen REWE beschäftigt. Die Gemeinde Wölfersheim hat zu dessen Ansiedlung zusätzliche 40 ha Gewerbefläche im Rahmen einer Zielabweichung aus dem Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) beantragt. Dabei sollten 30 Hektar auf REWE selbst entfallen und der Rest als gewerbliche Erweiterungsfläche dienen. Die von Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid (Bündnis ´90 / Die Grünen) unterzeichnete Vorlage sieht einen Kompromiss vor: die zehn Hektar Erweiterung werden nicht genehmigt, den 30 Hektar für das Logistikzentrum wird jedoch zugestimmt.

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Im Ausschuss für Natur, Landwirtschaft und Forst wurde unter der Leitung des Ausschussvorsitzenden Bürgermeister Michael Göllner (SPD) mehr als 90 Minuten über diese Vorlage diskutiert. Die Mitarbeiter des Regierungspräsidiums (RP) sowie der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter konnten dabei alle gestellten Fragen ausführlich beantworten. In der anschließenden Abstimmung stimmten FDP, CDU und SPD für die Zielabweichung, die Grünen waren dagegen. Sie beantragten stattdessen, die Vorlage zu vertagen. Im Haupt- und Planungsausschuss einen Tag später dauerte die Diskussion lediglich 10 Minuten, offenbar waren die wesentlichen Punkte am Tag zuvor geklärt worden. Die Grünen forderten hier eine neue Standortanalyse seitens des RP und beantragten, den Punkt solange zu vertagen, bis diese erarbeitet und vorgelegt worden sei. Dem Ansinnen wurde jedoch nicht gefolgt. "Hier wurde ganz offensichtlich händeringend nach einem Vorwand gesucht, um die Vorlage nochmal verschieben zu können, obwohl tags zuvor alle Fragen im Fachausschuss detailliert beantwortet werden konnten. Nachdem nun alle offenen Punkte geklärt und die Vorteile und Nachteile sorgfältig abgewogen sind, kann in der Regionalversammlung am 22. September der Weg für das Logistikzentrum in Wölfersheim freigemacht werden.", stellte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Gerfelder in Aussicht.
 
"Wir haben im Fachausschuss intensiv beraten und diskutiert. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich den Mitarbeitern des Regierungspräsidiums danken, die eine fachlich zutreffende und vollständig aufgearbeitete Vorlage präsentierten. Wir haben uns für die Diskussion viel Zeit genommen und die anstehende Entscheidung sorgfältig vorbereitet", berichtete Ausschussvorsitzender Michael Göllner. „Tatsächlich gehen wertvolle Ackerböden verloren. Das ist nicht wegzudiskutieren. Gerade deswegen haben wir uns die Entscheidung auch nicht leichtgemacht. Es handelt sich jedoch lediglich um ein Prozent der Ackerflächen, die in Wölfersheim vorhanden sind. Die Vorteile des Standortes gerade hinsichtlich der Verkehrsanbindung und der Lage zwischen den beiden aktuellen Lagerstandorten sind immens. Der Ausschuss hat daher nach der ausführlichen Beratung ein klares Votum abgegeben und der RVS eine Zustimmung zur Vorlage empfohlen."
 
Einige Fragen hinsichtlich Lärmbelastung für Anlieger, Verkehrsanbindung an die Bundesstraße oder Ersatzflächen für betroffenen Landwirte wurden ausgiebig beraten, sind jedoch bei den nun folgenden Planungsschritten nochmals detaillierter zu beleuchten. "Die Arbeit ist noch lange nicht erledigt, wenn die RVS am kommenden Freitag zustimmen sollte." betont daher auch der Wölfersheimer Bürgermeister und SPD-Sprecher im Haupt- und Planungsausschuss Rouven Kötter. "Mit der Zustimmung der RVS nimmt das Projekt aber eine enorm wichtige Hürde. Die Streichung der zehn Hektar Erweiterungsfläche sind für Wölfersheim schmerzhaft, insgesamt können wir mit dem Kompromiss aber leben. Schließlich macht dieser Beschluss den Weg für das Logistikzentrum frei. Ich danke Frau Regierungspräsidentin Lindscheid und ihren Mitarbeitern für die ausgewogene und sorgfältig abgewogene Vorlage. Mein Dank gilt außerdem der Koalition aus CDU und SPD in der RVS, die das Projekt von Beginn an positiv begleitet und unterstützt haben."
 
Aufgrund der deutlichen Abstimmungsergebnisse in den Ausschüssen ist auch in der RVS am kommenden Freitag mit einer klaren Mehrheit für das Vorhaben zu rechnen. Während der Ausschussberatungen wurde deutlich, dass die Region solche Logistikzentren benötigt. Angesichts dieser Tatsache kann sich die Region glücklich schätzen, dass in Wölfersheim eine Kommune bereit ist, ein solches Projekt auch gegen Widerstände umzusetzen. Gerade mit der optimalen Verkehrsanbindung direkt an der A45 ist Wölfersheim logistisch und vor allem ökologisch ein absolut sinnvoller Standort.